Sommer







Em Juni mußt dr Flachs gejat, die Arpl geheffelt on die Rübn gehockt warn. Dos worn wull mühseliche Arbtn. Vo dam villn Bockn tont dan Leiten oft dos Kreiz wih. Deswechn ginge se drnoch oft ganz kriewatschich. -Dos Heemochn kom a 0 die Reih. Vill wurschju noch mit dr Seens ogehahn. Dann wurdn die Schwortn auseinander gebrat, em die Mettichzeit wurds gewandt, on em Obert dann geschebert. Em andern Toog, wenn dr Taa vo dan Wiesn wegwor, ging die gleiche Prozedur wider lus. Wenns trech blih, kuns ju reigeforn warn. Die Heisleleit mußten sich wull drbei sehr sehenden. Stott mitm Fuhrwerk mußtn ses Grünfutter ons Hee mit dr Roober hemforn. Die Ziechn wullten halt a wos zu Fraßn hon. Met'm Klie worsch noch a bessle schwerer. Dar mußt zum Treichn of Reiter gestellt warn.

O Peter on Paul, am 29.Juni wor für die Kender des Schuljohr zu End. Dou kome die grußn Ferien, die tauertn bis zum 1. September. Obr ei dan Ferien hottn die Kender a nie zuvill Zeit zum Spilln. Die meisten Leit em Dorf hottn ju Landwirtschoft dou gobs halt immer, a fir die Kender wos zu tun.

Eftersch wur a grußer Haffn Arpl ein Hof geschott, on dan mußten die Kender dann okeime. Drzu hottn se noch of die klennern Geschwester aufzupassn. Wenn obr die aufgetrenn Arbtn gemocht worn, dou fandn se schun a andre Beschäftigunge.

Die Meedlen hon sich vo Maipompel-Stiln Keetn geflochtn odr vo Hutlattich-Bletrn Hitt mit am Wisn-Blumestreisle drauf gemocht.

Die Jonge bautn sich klene Wasser-Radlen odr sie toutn an aldn Fohrrod-Refn mit am Stackle für sich hiekauln loon.

Für die Weibsleit gobs wull immer vill zu tun. Denk mr emoul os Wäsch woschn. Wos wurd dou fir a Prozedur mit dr Wäsch gemocht: Eiwechn, dos weiße Zeig wur em Wäschtoop odr em Kessel gekocht, mit dr Wäsch-Rompl bearbt on dann koms Flehn dro. Wars ju nie zu weit zur Mohr hott, hoots halt durt gemocht. Drbei mußt verflischt aufgepaßt warn, gor eftersch ging su a Wäsch-Steck drvo, on mr mußts mitm Stackn rausfeschn.-Em Summer wurd dann noch die weiße Wäsch gebleecht. Do drfir wurd se of dr Wies aufgebrat, on immer wider begossen. Ganz argerlieh worsch, wenn die Hinner driber lotschten on gor noch wos henderliesn.

Virm Aufhenge wur dann noch monches gestärkt, hauptsächlich die Zichn, Koop-Polster on die Schürzn.

Fürsch Mettich-Assn mußt a vill zuracht gemocht warn. Zuerscht gobs immer a gude Sopp. Dou denk mr emool o die Arplsopp, o die Knetle, eigetreppelte, Grieß, Reis odr o die Knoblich-Wossersopp. Ei dr Woch gobs ju nie jedn Tog Flesch obr drfir wurd halt vill vo Arpln gemocht.

Gut schmeckn toutn die Arpl-Klißlen, die Arpl-Schluschkn, s Arplgebret on a die efochen Arpl-Platzle. Ein Arpl-Gulasch kom Extra-Wurscht. Die salber gemochten Nudel-Flacklen mit Speck odr Schinkn worn a wos Gudes.

Em Sonntich odr 0 am Feiertog hottn die Leit wull immer Flesch. z.B. Faschiertes, dou totn gut eigelechte Kürbis odr a Abreschn drzu schmeckn, gebrotes Schweineflesch mit Sauerkraut, Schnitzel mit Arpl-Solot, odr an gudn Rostbrotn mit Sammelknödeln. Henderbar gobs meistens Kaffee mit Gebockenem. S wurdju fost jedn Toch gebocken. Blechkuchn mit Quork, Moh odr Marmelade on ubendrauf wor meist noch Stresl.

Garn gassn wurn die gefelltn freschgebockenen Kroppen. Für die Eifell nohme mr garn Powidl odr Moh. Gebocken wum se mit Leinöl ei dr Kroppenpfonn. Wenn se fertich worn, wurn se noch metm Putterweschle mit wos Fettem eigepenselt.

Em Obert wurn meist Arpl mit freschem Leinöl getonkt odr s gob Speckardepl met Pottermellich.

Zum Vaschpern ofm Fald wurd zum Brut meist Potter on Quork odr Speck mitgenumme. Die meisten Pauern toutn a noch salber Brut bocken. Monchmol gings mitm Nopper emzachich. Dou wur dos Brut nie zu alt. Zum Trenkn bei dr Vaschper wor a wos rechtiches drbei. Meistens Pottermellich odr Kaffee. Monchmol sugor salbergemochtes Bier odr aus Holonderblüten mit Zitron ogesetzte Limonad.

Bei jedem Haus wor a a Gortn. Dou zoch mr s' Grünzeich fier die Sopp. Ogebaut wurn Solot, Möhrn, Fisoln, Zeller, Pettersil, Schnietlich on Kraut. E poor Ribisl on Stochelbeer-Streich wom a dren. Em Summer kom a noch dr Grünzeich-Moon eis Dorf, vo dam toutn mr Gurken, Paradeiser, Karfiol on a Obst kefn.

Bei dar villn Arbt mußten ober die Stubn a immer aufgeremmt sein. Ei dr Woch wur halt die Stub ons Vorhaus blos ausgekehrt. Ober em Sennobert dou hout mr die Dieln mit, dr Wurzelbürscht on mit Schichtseef rechtich gewoschen. Die Ufenplott on die Rehrtürlen wurn mit Schmirchel Popier geriebn bis se finkeltn. Für selle Arbtn wurn die Kender drogenumme.

Om 15. August wor ei dr Klenn-Mohr die Fohrt. Firn Sonntich-Nochmettich-Kaffee tout mr die guden Kichle bockn. Eftersch kom 0 dam Toch Verwandtschoft zu Besuch, on dou mußt schun wos Gudes aufgetrehn warn. Em die Zeit wor a die Ernt ei vullem Gang. Dos Getreed wur ju noch meist mit dr Seens vo Monsbeldern ogemocht, die Weiberleit mußtns oroffen on zu Gorbn bendn. Drnoch wurn die Garben zu Puppen aufgestellt.

Ei dar Zeit tout wull jeder hoffn, doß dos Water schien blie on olles gut eigefohrn warn kunnt.

Dos Flocksrefen kom a dro, s mußtju olles mit dr Hand gemocht warn on dou drzu nohm mr halt wie zu villn anderen Arbtn a, Tochliehner.

S tout schun sei Zeit tauern bis a grußes Fald Flocks geraft wor. Obr dou drmet worsch ju nie fertich. Of lange Drohtreihn wur er nochm Refen aufgebeckelt, drnoch mußt ar wieder zusommegemocht warn on ar wurd reigefohrn.

Met dr Flockspotzmaschin wurdn die Knotten ogemocht doß dr Lein rauskom. Die Flockstengl kome drnoch wieder ofs Fald. Durt wum se of Stoppelfaldem aufebrat, on noch a Zeit, mußten se emgedreht warn. Später wur er halt wieder zu Bendien gebondn, on er kam ei die Schenn, durt blie ar bis dr Pauer zum Brachn dro wor. Dou drzu wur dr Flocks dann eis Dörrheisle gefohrn.

Em Summer worn a die Hedelbeer reif en dou ginge die Leit ein Pusch on hultn sich su monches Kannle on Körble voll hem. Wie gutt war nie su a Beerkuchn, wenns glei bloe Goschn on Zähn go. A poor Blech wurdn a getreicht, dos wor a gude Medizin wenn ener ne Durchfoll hot. So monches Hausmettel wos weld gewochsen ies, wur eigetrehn. Z.B. Kamillenblüten hout mr gepflockt on em Frühjohr die freschn Spetzn vo daan Tannebemlen ogemocht.