Der Schneeberg / Králický Snežník


Der Schneeberg ist die höchste Erhebung des Schneebergmassivs mit 1424 Metern die dritthöchste Erhebung der tschechischen Republik. Seit altersher erfüllt er auch die Funktion einer Landmarke, auf seinem Gipfel treffen sich die Grenzen von Polen (ehemals Schlesien), Böhmen und Mähren. Entsprechend war auch die Bezeichnung dieses Berges mehrfach vorhanden. Die Schlesier nannten ihn den Glatzer Schneeberg, die Mährer nannten ihn Spieglitzer Schneeberg, und die Böhmen den Grulicher Schneeberg.

Auf dem Schneeberg befanden sich für eine begrenzte Zeit zwei Bauwerke, die auf Grund der politischen Ereignisse jetzt nicht mehr existent, aber auf den alten Bildern noch zu sehen sind.

Es handelt sich hierbei um den Aussichtsturm auf dem Gipfel des Schneebergs, und das Liechtenstein-Schutzhaus auf seiner Südflanke.

Beide Bauwerke wurden von Vereinen gebaut, der Aussichtsturm auf schlesischer Seite vom Glatzer Gebirgsverein, und das Liechtenstein-Schutzhaus von der Sektion Mährisch Altstadt.

Beide Vereine wurden im Jahre 1881 gegründet. Bereits im Jahre 1884 errichtete die Sektion Mähr.Altstadt eine hölzerne Aussichtsplattform, die jedoch schon nach kurzer Zeit dem extremen Wetter zum Opfer fiel.



Foto: Haus Mährisch Schönberg

Auf diesem alten Bild sieht man links die Schneeberg-Schweizerei auf schlesischer Seite. Auf dem Gipfel der Kaiser-Wilhelm-Turm, und rechts das Liechtenstein-Schutzhaus auf mährischer Seite.

Am 17.Juni 1895 wurde auf schlesischer Seite ca. 50 m von der Grenze entfernt mit dem Bau des Kaiser-Wilhelm-Turm begonnen. In jedem Jahr konnten wegen der eisigen Witterung nur maximal 90 Tage daran gebaut werden. Am 9. Juli 1899 wurde der Turm dann eingeweiht.

Beide Fotos: Haus Mährisch Schönberg

Für das Liechtenstein-Schutzhaus wurde am 4.10.1908 der Grundstein gelegt. Der Bauplatz war in 1375m Höhe auf dem Südrücken des Schneebergs am Weg zur Marchquelle. Der Bauplatz, die Bausteine, und die Benutzung der Marchquelle wurde vom Grundeigner, dem Fürsten Liechtenstein überlassen. Nach größeren Schwierigkeiten bei der Finanzierung wurde das Schutzhaus dann am 21. Juli 1912 eingeweiht. Im Gegensatz zum Aussichtsturm auf dem Gipfel blieb das Schutzhaus ganzjährig geöffnet, und erfüllte die Funktion eines Hotels.


Wasser lieferte die nahe Marchquelle, 1935 wurde dort ein Quellhaus gebaut.



Foto links: Haus Mährisch Schönberg

Foto unten: Arnost Juranek



Das Liechtensteinschutzhaus wurde zum Treffpunkt eines Kreises junger Künstler, „die Jescher" (u.a. die Maler K. Halleger, J. E. Karger, K. Eickhoff, der Grafiker F. Urban), die zum Symbol ihres Bundes einen weißen Elefanten erkoren und 1932 einen von Hallegers Gattin entworfenen und vom Steinmetz Förster aus Zuckmantel ausgeführten steinernen Elefanten neben dem Hause aufstellten.
Bis 1968 wurde das Schutzhaus noch bewirtschaftet, 1971 dann endgültig abgerissen.

Foto : Arnost Juranek


Ein altes Bild vom oberen Marchtal, rechts Groß Mohrau, im Hintergrund der Schneeberg

Foto: Haus Mährisch Schönberg

Aktuelle Bilder vom Schneeberg. Einige wunderschöne Fotos aus einer Ferienregion, die sowohl im Sommer, als auch im Winter zu empfehlen ist. Drei Bilder von Arnost Juranek, dem Vizebürgermeister der Stadt Kraliky.


Gut ausgebaute und markierte Wanderwege, hier zum oberen Marchtal


Die Jagdbaude Hubertka


Das obere Marchtal und die Schneebaude

Grulich (Kraliky) vom Muttergottesberg, aufgenommen 2005

Foto: Heinrich Winter

Der Schneebergturm - hier ein Foto von 1968.

DieZeichen des Verfalls sind unübersehbar.

Foto: Haus Mährisch Schönberg


Foto: Heinrich Winter

Ein aktuelles Foto aus dem Jahre 2005. Der Schneeberg fotografiert vom Muttergottesberg. An der höchsten Stelle ist eine Erhebung, es sind die Überreste des Turms. Man hofft, das die Polen den Turm wieder aufbauen.

Eine Luftaufnahme des Schneeberggipfels von GEODIS aus dem Jahre 2006.
Die Zahlen zeigen die Orte : 1- Ruine des Schneebergturms, 2- Marchquelle, 3- Reste des Liechtenstein - Schutzhauses, 4- Standort des Elefantensteins, 5- Schneeberg-Schweizerei. Die Objekte 1 und 5 liegen auf polnischem Gebiet.

Hier noch einige interessante Links in die tschechische Republik, um die Region noch besser kennenzulernen. Einige der Seiten sind nur in tschechischer Sprache verfügbar.

Seite der Stadt Kraliky
Seite des Museums Kraliky
Seite von Mala Morava, tschechische Sprache
Seite von Dolni Morava, tschechische Sprache
Seite des Naturreservats Sneznik
Touristikinformation von Stare Mesto, tschechische Sprache
Seite von Stare Mesto, tschechische Sprache

© 2006 by Heinrich Winter