Berggeist
Die Geschichte des Schutzhauses Berggeist in einem Artikel in "Mein Heimatbote" von Karl Danninger vom April 1949

Geschichte des Schutzhauses "Berggeist".

Von K. Danninger, M.-Schönberg.

Das Schutzhaus "Berggeist" an der Verkehrsstraße M.-Schönberg -Römerstadt gelegen, wurde 1892 vom Herrschaftsbesitzer Herrn Baron Franz Klein in Wiesenberg durch den Zweigverein M.-Schönberg des mähr.-schles. Sud.-Geb.-Vereins unter dem seinerzeitigen Obmann, Herrn Direktor Karl Strohbach, erworben.

Dieses Schutzhaus war ebenfalls vorher ein Vorspannwirtshaus für das Eisenwerk Zöptau, wie das alte Bergwirtshaus auf dem Rotenbergsattel. Durch einige Ausgestaltung im Innern konnten einige Betten sowie ein Massenlager errichtet werden. Das Schutzhaus am Berggeist wurde später durch viele bauliche Vorhaben am Roten Berge sehr stiefmütterlich behandelt. Im Jahre 1914 war bereits Bauholz zur Ausgestaltung des Schutzhauses vorhanden. Der Bau mußte aber infolge des Baues des Max-Schreiber-Hauses auf dem Roten Berge wieder unterbleiben und konnte später wegen Geldmangel nicht mehr aufgenommen werden. In der Folge wurden nur die allerdringendsten Reparaturen vorgenommen. Im Jahre 1933 wurde das Schutzhaus von freiwilligen Mitarbeitern des Vereines kostenlos in ihrer Freizeit ausgestaltet. Es wurde neuer Fußboden gelegt, die Wände ausgetäfelt und 2 Zweibett-und 1 Einbettzimmer geschaffen. Leider reichten auch diese anerkennungswerten Arbeiten nicht aus, das Schutzhaus vor dem drohenden Verfall zu retten.

Da auch der Hauptvorstand des mähr.-schles.-S.G.V. in Freiwaldau es ablehnte, dieses Schutzhaus zu übernehmen, wurde dasselbe im Jahre 1943 vom Herrn Baron Franz Klein in Wiesenberg zurückgekauft, da es mitten in seinem Besitz sich befindet und er auch das Vorkaufsrecht besaß. Durch das dauernde besondere Entgegenkommen des genannten Herrschaftsbesitzers dem S.G.V. gegenüber wurden auch in diesem Falle die Rechte der Mitglieder des S.G.V. in diesem Schutzhause weiterhin voll gewahrt, sodaß in dieser Hinsicht gar keine Änderung in den Begünstigungen für die Mitglieder eintrat. Nach Kriegsende sollte an der Stelle dieses Schutzhauses der Neubau eines Forsthauses mit Gastwirtschaft und Unterkunft für die Touristen entstehen. Durch Verhandlungen mit Herrn Baron Franz Klein wäre eine Gleichstellung mit den anderen Schutzhäusern des Vereins gewährleistet worden.

Das Schutzhaus "am Berggeist" brannte in den Umsturztagen 1945 vollständig aus, nur die Mauerreste blieben stehen. So hat dieses liebe Schutzhaus, in dem so viele Touristen und Jäger "trotz allem gute“ Unterkunft und Verpflegung fanden und immer wieder gerne dort einkehrten, sein trauriges Ende gefunden. Mit uns Deutschen hat es die liebe Heimat verlassen.

Hausverwalter war Herr Josef Schön, besonders erwähnt sei Herr Pius Jahn, dann Herr Franz Topitsch, M.-Schönberg, bis zum Verkauf. Pächter waren bis 1934 Familie Pretsch von Lerchenhorst und dann, bis zum Ende der beliebte Wirt Herr Alois Wanke aus Wermsdorf.

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